26.05.2013, 20:01
In einem anderen Forum hat mal jemand geschrieben, dass er die Nase voll hat und sich verabschieden will. Dabei hat er kritisiert, dass einige User mit Fachausdrücken um sich werfen und seiner Meinung nach doch keine Ahnung haben.
Nun denn, es gibt überall sogenannte “Fachidioten“, die viel wissen, allerdings dieses Wissen nicht vermitteln können, die Gründe können unterschiedlich sein, zum Beispiel kein Interesse oder keine Begabung, sich in die Gedanken anderer Menschen versetzen zu können oder zu wollen, oder was auch immer. Rationales Denken mag der Grund dafür sein. Vielleicht sollten etliche Fachmenschen aus allen Bereichen des Lebens auch mal zurückblicken und sich daran erinnern, dass auch sie einmal bei “0“ begonnen haben.
Auf der anderen Seite stehen dann aber diejenigen Anfänger, denen es gelungen ist, gerade mal bis “1“ zählen zu können, danach schon stolpern und die Flinte ins Korn werfen, und sich dann über mangelndes Wissen Anderer beschweren.
Jeder Mensch hat unterschiedliche Talente, ich denke, da sind wir uns alle einig. Nur weil man aber in gewissen Dingen weniger Talent besitzt, ist das kein Grund, sich gar nicht erst damit zu befassen. Und jeder Mensch definiert “Anfänger“ für sich individuell, ebenso wie die Frage, was ein “Profi“ ist.
Mit diesem Thread möchte ich keinesfalls belehren, sondern ich möchte dem ein- oder anderen User eventuell Impulse bzw. Denkanstöße geben, indem ich euch meine ersten Erfahrungen mit einem Computer schildere.
Durchaus möglich, dass jemand von uns in Sachen Computer, PHP, Scripte und anderen Dingen, die mit diesem Board zu tun haben, noch ein Anfänger ist, aber schon mehr weiß als jemand, der sich damit noch nie vorher befasst hat. Macht aber nichts, ein wenig Schadenfreude kann auch was Schönes sein.
Man schreibe das Jahr 1991, einige meiner damaligen Freunde und Bekannte besaßen bereits einen Computer, ein Bekannter damals tätigte zu genannter Zeit seine Aktengeschäfte im Internet – ging täglich 2 Stunden an den Computer und kam entweder lächelnd oder mit traurigem Gesicht wieder – während die meisten anderen jeden Wochentag für ihr Geld schuften mussten.
Einige andere hatten damals die tollsten Computerspiele auf dem Amiga 500, während ich bis dato noch mit der Konsole “Atari 2600“ vertraut war. Doch “Computer sind unsere Zukunft“, das wusste man damals auch schon. Und würde ich mich nicht irgendwann damit befassen, hätte ich später schlechtere Karten bei der Arbeitssuche.
Also hatte ich mir aus der Zeitung für 100 D-Mark (wären heute etwa 75 Euro), die mir damals zur Verfügung standen, ich war ja noch in der Lehre und wohnte schon alleine zur Miete, einen C64 von Commodore gekauft. Das Ding war zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr aktuell, selbst der Amiga 500, der nach dem C64 raus kam, war schon veraltet. Übrigens nennen Altertumsliebhaber den C64 wegen der äußerlichen Form seiner Tastatur heute liebevoll “Brotkasten“ (siehe Bilder). Der Verkäufer hatte mir glaube ich noch 1 oder 2 Bücher über die Programmiersprache und eine Gebrauchsanweisung mit verkauft.
„So…“. Voller Stolz schloss ich zu Hause die Tastatur, die Maus, Floppy und den Monitor an den Rechner und schaltete ihn an. Die Programmiersprache war damals glaube ich Basic oder Pascal, auch das weiß ich nicht mehr. Aber egal, ich habe davon bis heute 0 Ahnung.*smile*
Nachdem der Rechner zu Ende gebootet hatte (ich saß vor dem Ding wie ein "Ochse vor `m Berg" und wusste gar nicht, was der da überhaupt macht…), gab ich einfach mal irgendwelche Befehle ein, die mir so eingefallen waren: „Sitz“, „Platz“… Ich wollte doch nur gucken, wie er reagiert…! Und immer stand da “This File not exist“ oder so ähnlich. Das Lesen in den dazugehörigen Büchern machte alles nur noch schlimmer: Fachausdrücke, Hyroglyphen…, Hilfe…!
Mit den Gedanken „Scheiß Ding!“ und "Was soll ich mit Englisch? Ich bin in Deutschland...!" schaltete ich den Rechner wieder aus und ging ein paar Tage später in den nächstbesten Computerladen. Gebürtig komme aus einer Kleinstadt mit 36.000 Einwohnern, und da damals doch nicht so viele Menschen allgemein einen Computer besaßen…
Der Verkäufer bot mir an, meinen Computer in sein Geschäft zu bringen und wenn ich noch 50 D-Mark drauflege, würde er mir einen besseren Rechner komplett verkaufen. Ich bedankte mich und schenkte ihm den Rechner, ich war froh, das Ding los zu sein…
Im Jahr 1999 meldete ich mich auf einer Abendrealschule an, um die mittlere Reife nachzumachen. Zwar waren die Mathematik und Algorithmen und sowas noch nie meine Welt, wählte aber trotzdem neben Mathematik und Deutsch als Wahlpflichtfach Informatik, denn die Arbeitswelt bleibt ja auch nicht stehen… Der Informatikunterricht fand 1 mal pro Woche für 4 Schulstunden statt – ein ganzes Jahr lang. Wir hatten bei “Adam“ und “Eva“ begonnen (selbstverständlich waren wir angezogen…), zum Beispiel: „Was sind Bit und Byte?“ (infolge dessen auch “Megabyte, GigaByte, Megaherz, Gigaherz, und all der Kram) oder auch „Was sind Hardware und Software?“ über „Was sind intelligente Chipkarten und nicht-intelligente Chipkarten?“, den ASCII-Code (American Standardcode for Information Intergange), den EAN-Code (Europäische Artikelnumerierung – auch “Strichcode“ genannt, findet man heute auf jedem Produkt), Word-, Excel und Powerpoint waren auch dabei, und natürlich auch einige praktische Übungen in vielerlei Themenbereichen. In den 3 genannten Fächern, also auch in Informatik, hatte ich dann 1 Jahr später meine mittlere Reife/Sek1 abgeschlossen.
Ein mittlerweile ehemaliger Kumpel von mir hat in der Vergangenheit Informatik studiert, mit Hilfe seines Wissens habe ich meines erweitern können und repariere manchen Rechner privat, und auch mit verschiedenster Software kenne ich mich heute viel besser aus als damals. Na klar habe ich auch schon mal was kaputtrepariert, jedem passiert so was, auch einem Meister mit Brief. Nur erzählen die immer nur das Positive…
Mittlerweile weiß ich, wie sinnvoll es sein kann, einfach mal nach eigenen Beiträgen aus vergangenen Tagen zu suchen statt immer wieder einen neuen Thread zu eröffnen. Und sich einfach mal in einen Supporter hinein zu versetzen und den Betreff themengerecht auszufüllen kann auch sehr hilfreich sein. Ärzte kennen das auch gut: „Mir tut da was weh…!“ Okay, beim Arzt hat man jemanden gegenüber und kann einem in die Augen sehen. In schriftlicher Form kann es dann noch schwieriger sein, jemandem sachlich und fachlich helfen zu können, wenn der Kunde sich nicht verständlich genug ausdrückt…
Einfach mal etwas auszuprobieren kann erst recht furchtbar sein, wenn danach das komplette Board verschwunden ist und man nicht weiß, was man überhaupt gemacht hat – ich weiß.
Heute arbeite ich für Bill Gates… Quatsch mit Soße!*lach* Dem “Ochsen vor `m Berg“ von damals sind leider immer noch keine Hörner gewachsen, und Mathematiker haben für mich nach wie vor einen an der Murmel, um es satirisch auszudrücken…!
Und? Hast du beim Lesen bis “3“ zählen können? Siehste, ich bis “4“ – entspricht nämlich den Jahren, in denen ich hier registriert bin und immer noch so viel weiß wie damals.*lach*
Aber seien wir ehrlich: im Prinzip ist das Ganze doch nichts anderes als Auswendiglernen. Oder?!
Wünsche weiterhin viel Spaß hier!
Gruß
Ralf
Nun denn, es gibt überall sogenannte “Fachidioten“, die viel wissen, allerdings dieses Wissen nicht vermitteln können, die Gründe können unterschiedlich sein, zum Beispiel kein Interesse oder keine Begabung, sich in die Gedanken anderer Menschen versetzen zu können oder zu wollen, oder was auch immer. Rationales Denken mag der Grund dafür sein. Vielleicht sollten etliche Fachmenschen aus allen Bereichen des Lebens auch mal zurückblicken und sich daran erinnern, dass auch sie einmal bei “0“ begonnen haben.
Auf der anderen Seite stehen dann aber diejenigen Anfänger, denen es gelungen ist, gerade mal bis “1“ zählen zu können, danach schon stolpern und die Flinte ins Korn werfen, und sich dann über mangelndes Wissen Anderer beschweren.
Jeder Mensch hat unterschiedliche Talente, ich denke, da sind wir uns alle einig. Nur weil man aber in gewissen Dingen weniger Talent besitzt, ist das kein Grund, sich gar nicht erst damit zu befassen. Und jeder Mensch definiert “Anfänger“ für sich individuell, ebenso wie die Frage, was ein “Profi“ ist.
Mit diesem Thread möchte ich keinesfalls belehren, sondern ich möchte dem ein- oder anderen User eventuell Impulse bzw. Denkanstöße geben, indem ich euch meine ersten Erfahrungen mit einem Computer schildere.
Durchaus möglich, dass jemand von uns in Sachen Computer, PHP, Scripte und anderen Dingen, die mit diesem Board zu tun haben, noch ein Anfänger ist, aber schon mehr weiß als jemand, der sich damit noch nie vorher befasst hat. Macht aber nichts, ein wenig Schadenfreude kann auch was Schönes sein.
Man schreibe das Jahr 1991, einige meiner damaligen Freunde und Bekannte besaßen bereits einen Computer, ein Bekannter damals tätigte zu genannter Zeit seine Aktengeschäfte im Internet – ging täglich 2 Stunden an den Computer und kam entweder lächelnd oder mit traurigem Gesicht wieder – während die meisten anderen jeden Wochentag für ihr Geld schuften mussten.
Einige andere hatten damals die tollsten Computerspiele auf dem Amiga 500, während ich bis dato noch mit der Konsole “Atari 2600“ vertraut war. Doch “Computer sind unsere Zukunft“, das wusste man damals auch schon. Und würde ich mich nicht irgendwann damit befassen, hätte ich später schlechtere Karten bei der Arbeitssuche.
Also hatte ich mir aus der Zeitung für 100 D-Mark (wären heute etwa 75 Euro), die mir damals zur Verfügung standen, ich war ja noch in der Lehre und wohnte schon alleine zur Miete, einen C64 von Commodore gekauft. Das Ding war zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr aktuell, selbst der Amiga 500, der nach dem C64 raus kam, war schon veraltet. Übrigens nennen Altertumsliebhaber den C64 wegen der äußerlichen Form seiner Tastatur heute liebevoll “Brotkasten“ (siehe Bilder). Der Verkäufer hatte mir glaube ich noch 1 oder 2 Bücher über die Programmiersprache und eine Gebrauchsanweisung mit verkauft.
„So…“. Voller Stolz schloss ich zu Hause die Tastatur, die Maus, Floppy und den Monitor an den Rechner und schaltete ihn an. Die Programmiersprache war damals glaube ich Basic oder Pascal, auch das weiß ich nicht mehr. Aber egal, ich habe davon bis heute 0 Ahnung.*smile*
Nachdem der Rechner zu Ende gebootet hatte (ich saß vor dem Ding wie ein "Ochse vor `m Berg" und wusste gar nicht, was der da überhaupt macht…), gab ich einfach mal irgendwelche Befehle ein, die mir so eingefallen waren: „Sitz“, „Platz“… Ich wollte doch nur gucken, wie er reagiert…! Und immer stand da “This File not exist“ oder so ähnlich. Das Lesen in den dazugehörigen Büchern machte alles nur noch schlimmer: Fachausdrücke, Hyroglyphen…, Hilfe…!
Mit den Gedanken „Scheiß Ding!“ und "Was soll ich mit Englisch? Ich bin in Deutschland...!" schaltete ich den Rechner wieder aus und ging ein paar Tage später in den nächstbesten Computerladen. Gebürtig komme aus einer Kleinstadt mit 36.000 Einwohnern, und da damals doch nicht so viele Menschen allgemein einen Computer besaßen…
Der Verkäufer bot mir an, meinen Computer in sein Geschäft zu bringen und wenn ich noch 50 D-Mark drauflege, würde er mir einen besseren Rechner komplett verkaufen. Ich bedankte mich und schenkte ihm den Rechner, ich war froh, das Ding los zu sein…
Im Jahr 1999 meldete ich mich auf einer Abendrealschule an, um die mittlere Reife nachzumachen. Zwar waren die Mathematik und Algorithmen und sowas noch nie meine Welt, wählte aber trotzdem neben Mathematik und Deutsch als Wahlpflichtfach Informatik, denn die Arbeitswelt bleibt ja auch nicht stehen… Der Informatikunterricht fand 1 mal pro Woche für 4 Schulstunden statt – ein ganzes Jahr lang. Wir hatten bei “Adam“ und “Eva“ begonnen (selbstverständlich waren wir angezogen…), zum Beispiel: „Was sind Bit und Byte?“ (infolge dessen auch “Megabyte, GigaByte, Megaherz, Gigaherz, und all der Kram) oder auch „Was sind Hardware und Software?“ über „Was sind intelligente Chipkarten und nicht-intelligente Chipkarten?“, den ASCII-Code (American Standardcode for Information Intergange), den EAN-Code (Europäische Artikelnumerierung – auch “Strichcode“ genannt, findet man heute auf jedem Produkt), Word-, Excel und Powerpoint waren auch dabei, und natürlich auch einige praktische Übungen in vielerlei Themenbereichen. In den 3 genannten Fächern, also auch in Informatik, hatte ich dann 1 Jahr später meine mittlere Reife/Sek1 abgeschlossen.
Ein mittlerweile ehemaliger Kumpel von mir hat in der Vergangenheit Informatik studiert, mit Hilfe seines Wissens habe ich meines erweitern können und repariere manchen Rechner privat, und auch mit verschiedenster Software kenne ich mich heute viel besser aus als damals. Na klar habe ich auch schon mal was kaputtrepariert, jedem passiert so was, auch einem Meister mit Brief. Nur erzählen die immer nur das Positive…
Mittlerweile weiß ich, wie sinnvoll es sein kann, einfach mal nach eigenen Beiträgen aus vergangenen Tagen zu suchen statt immer wieder einen neuen Thread zu eröffnen. Und sich einfach mal in einen Supporter hinein zu versetzen und den Betreff themengerecht auszufüllen kann auch sehr hilfreich sein. Ärzte kennen das auch gut: „Mir tut da was weh…!“ Okay, beim Arzt hat man jemanden gegenüber und kann einem in die Augen sehen. In schriftlicher Form kann es dann noch schwieriger sein, jemandem sachlich und fachlich helfen zu können, wenn der Kunde sich nicht verständlich genug ausdrückt…
Einfach mal etwas auszuprobieren kann erst recht furchtbar sein, wenn danach das komplette Board verschwunden ist und man nicht weiß, was man überhaupt gemacht hat – ich weiß.
Heute arbeite ich für Bill Gates… Quatsch mit Soße!*lach* Dem “Ochsen vor `m Berg“ von damals sind leider immer noch keine Hörner gewachsen, und Mathematiker haben für mich nach wie vor einen an der Murmel, um es satirisch auszudrücken…!
Und? Hast du beim Lesen bis “3“ zählen können? Siehste, ich bis “4“ – entspricht nämlich den Jahren, in denen ich hier registriert bin und immer noch so viel weiß wie damals.*lach*
Aber seien wir ehrlich: im Prinzip ist das Ganze doch nichts anderes als Auswendiglernen. Oder?!
Wünsche weiterhin viel Spaß hier!
Gruß
Ralf
"Irgendwo anzuecken ist keine Kunst. Denn irgendwo nicht anzuecken, darin liegt die Kunst" (Dieter Hallervorden)